Montag, 25. September 2023
Wohlige Klänge
Erhebende sakrale Gesänge auf 120 weiblichen und männlichen Kehlen erfüllten am Sonntag, den 17. September, die gute besetzte St. Morus-Kirche in Flomersheim. Zum Dekanatsmusiktag hatten sechs Kirchenchöre aus der Region zu einem respektablen Klangkörper zusammengefunden. Die Organisatoren – allen voran Dekanatskantor Georg Treuheit (Schifferstadt) – zeigten sich erleichtert, dass die Veranstaltung, die bereits für 2020 als Abschluss der Feiern zum 50. Weihejubiläum des Gotteshauses geplant war, endlich über die Bühne gehen konnte. Im Dekanat Speyer gebe es 15 Kirchenchöre, sechs hätten sich zu einer Mitwirkung bereiterklärt, informierte Treuheit im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Mit der Einstudierung der Messe in C-Dur des englischen Komponisten Richard Runciman Terry (1865-1938) habe man sich für ein klangschönes Werk der Frühromantik entschieden. Vorne die Frauen, hinten die Männer – so bezogen die Sängerinnen und Sänger im rechten Block der Bankreihen Position. Beteiligt waren die Kirchenchöre von St. Cäcilia Roxheim (Leitung Karl Finck), St. Jakobus Schifferstadt (Georg Treuheit), St. Ludwig Frankenthal (Margot Schäfer), St. Martin Waldsee (Christoph Angeli), St. Maximilian Maxdorf (Dieter Pannier) und St. Paul/Lutherkirche Frankenthal (Eva Decker). Instrumental begleitet wurden die stimmlich ausgewogenen Messgesänge durch ein sehr sauber intonierendes Blechbläserquartett mit Thomas Zimmer, Stefan Glöckner (beide Trompete), Sabine Roschy (Horn) und Santiago Mazzia (Tuba) sowie Bernd Kalnik an der Orgel. Dekan Markus Hary (Bobenheim-Roxheim), der den Festgottesdienst zusammen mit den Pfarrern Stefan Mühl (Schifferstadt) und Andreas Rubel (Frankenthal) zelebrierte, wählte als Einstieg in seine Predigt ein Zitat des französischen Philosophen Michel Serres, der die Musik als Urknall bezeichnet habe. Wie in der biblischen Schöpfungsgeschichte erwachse aus dem Chaos Rhythmus und Harmonie. Musik gehe über die Vernunft hinaus und erinnere laut Hildegard von Bingen an das Paradies, führte Hary aus. Ob denn auch Stress abgebaut und vielleicht sogar das Immunsystem gestärkt werde, fragte der Seelsorger in die Runde der Choristen. Mehr als ein dezentes Murmeln war ihnen nicht zu entlocken. Auf die aktuelle Situation der Kirche eingehend, stellte Markus Hary fest: „Wir spüren eine lähmende Disharmonie zwischen Mensch und Schöpfung.“ Es sei die Aufgabe der Christen, keine Misstöne in die Welt zu tragen. Als wohlklingend und zu Herzen gehend empfunden wurde das Lied „Schmeckt und seht“ des amerikanischen Komponisten James E. Moore (1951-2022), das die Chöre zum Kommuniongang sangen. Den Schlusspunkt des eindrucksvollen Gottesdienstes setzte das von dem Theologen Peter Gerloff (geboren 1957) getextete Thomas-Morus-Lied nach der Melodie „Nun singt ein neues Lied dem Herren“. | ||||
Quelle
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Text: Alois Ecker/ Fotos: Viola Reinhard
Artikel in der RHEINPFALZ zum Anschauen