Am 18. und 19. Juni 2022 fand die langersehnte Chorfahrt der Singschule St. Hildegard nach Speyer statt. Mit dem Zug reisten die jungen Sänger:innen am Samstag Vormittag an und besichtigten zunächst den Kaiserdom sowie dessen Turm und Krypta, ehe am Nachmittag zwei Probeblöcke mit Stimmbildung auf dem Programm standen, für die freundlicherweise von Domkapellmeister Markus Melchiori die Räumlichkeiten der Dommusik zur Verfügung gestellt wurden. Die Stimmbildung übernahm Eva Leonardy, die schon mehrmals mit den Jugendlichen diesbezüglich erfolgreich gearbeitet hatte.
Nach dem Abendessen stand der Abend zur freien Verfügung. Einige Singschul-Mitglieder, darunter auch die beiden musikalischen Leiter Johanna Kuhn und Christian von Blohn besuchten ein sehr schönes Orgelkonzert des Domorganisten Markus Eichenlaub, der ausschließlich Werke von César Franck interpretierte.
Am nächsten Morgen fand nach einem Frühstück im wahrsten Wortsinn und einem strammen Fußmarsch vom Hotel die Generalprobe im Dom statt, für die der zweite St. Ingberter Chor, Chorklang Cäcilia, mit dem Bus ebenfalls zu früher Stunde eigens angereist war. Beide Chöre sangen gemeinsam unter der Leitung von Christian von Blohn das Kapitelsamt, was trotz der ungewohnten Akustik sehr erfolgreich gelang.
Die Chorbegleitung an der Chororgel übernahm Domorganist Markus Eichenlaub von der Hauptorgel aus, was ihn als erfahrenen und sensiblen Begleiter auswies. Nach der Messe trennten sich die Wege der beiden Chöre wieder: Die Singschule besuchte nach dem Mittagessen das Sea Life Speyer, ehe sie die Heimreise antrat; Chorklang Cäcilia fuhr zum Mittagessen nach Burrweiler und besuchte im Anschluss das Kakteenland in Steinfeld.
Beide Chöre können trotz der heißen Temperaturen auf einen schönen und harmonischen Ausflug nach Speyer mit viel guter Musik und noch mehr guter Laune zurückblicken.
Text: Johanna Kuhn
Zu einem vorweihnachtlichen Konzert am 28. November 2015 hatte die Singschule St. Hildegard in die Alte Kirche in St. Ingbert eingeladen – dem strahlenden Klang dieser jungen Stimmen konnte sich kein Zuhörer entziehen.
Im ersten Teil des Konzertes präsentierten die jüngeren Kinder (Grundschulalter und Unterstufe), was sie in ihren wöchentlichen Proben bei Johanna Kuhn erarbeitet haben. Dabei strahlte ihnen die Begeisterung für das gemeinsame Musizieren so aus dem Gesicht, dass das Publikum sich nicht nur an der Musik, sondern auch am Anblick des jungen Chores freuen konnte.
Das Hauptwerk des Abends war jedoch Benjamin Brittens „Ceremony of Carols“, das von den „Großen“ der Singschule unter Leitung Christian von Blohns dargeboten wurde. Hierbei handelt es sich um ein äußerlich kleines Ensemble, in dem eine überraschende Stimmgewalt mit einem hohen Grad an Klangkultur steckt. Die jungen Damen sind jedenfalls so gut geschult, dass jede von ihnen auch solistisch tätig werden konnte – mit all den Herausforderungen an persönlichem Mut und Intonationssicherheit, die sich damit verbinden. Zusätzlich sieht das Werk jedoch auch eine echte Sopran-Solistin vor. Hier war Ania Konieczny eine ausgezeichnete Wahl, die sich in den sie umgebenden Klang gut einfühlen und dabei dennoch ihren Solopart ausdrucksstark bestreiten konnte. Die größte Aufgabe kam schließlich der obligaten Harfe zu, die von Antonia Hentze gespielt wurde. Der besondere Klang des Instrumentes trug seinen Teil zur adventlichen Atmosphäre in der Alten Kirche bei. Mit dem Gesang „Hodie Christus natus est“ zogen die Sängerinnen schließlich aus der Kirche aus – ein leise verschwebender Klang voller Anmut, so dass man kaum wagte, die sich ausbreitende Stille mit Applaus zu stören. Dennoch brach sich die Begeisterung anschließend Bahn und forderte sich die angemessenen Zugaben ein.